Inspektor Max Becker vom Wiener Sicherheitsbüro nimmt seine Wollmütze - wahrscheinlich - nur zum Schlafen ab. Die Hände vergräbt er häufig im schwarzen Lederblouson, dessen Reißverschluss er nur immer nur halb geschlossen hat. Stets trägt er eine kleine Flasche Mineralwasser bei sich und spielt mit deren Verschluss, wenn er besonders intensiv nachdenkt.
Becker, dessen Alter aufgrund seines Auftretens und seiner Kleidung ganz schwer zu schätzen ist - irgendwo in den Fünfzigern -, arbeitet schon lange zusammen mit Inspektor Michael Hollocher und der Inspektorin Aloisia "Lou" Hareter. Mit der jungen Assistentin ergänzt er sich sehr gut; die beiden führen gemeinsam Befragungen durch. Oft ist sie diejenige, die das Gespräch führt, Becker bringt sich dann mit kurzen knappen und präzisen Fragen und Ergänzungen ein. Verhört er Verdächtige allein, dann verliert er auch schon mal die Fassung, geht das Gegenüber physisch und psychisch direkt an, wird laut.
Er ist kein gemütlicher Inspektor mit 'Wiener Schmäh', sondern ein durchaus harter Polizist, der oft die Dienstwaffe gut sichtbar im Holster über der Kleidung bei sich trägt, keine Alleingänge macht, sondern auch ganz schnell die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) ruft, wenn eine Situation zu unübersichtlich scheint.
Gleichzeitig hat er einen ganz butterweichen Kern, ist sentimental, was ihm im Einzelfall bei der Lösung eines Falles in massive Schwierigkeiten bringt. Gut, dass er sich dann auf seine Assistentin verlassen kann, die da einen viel ungetrübteren, klareren Blick behält. (Text: Achim Neubauer)