Kommissar Finke hat seinen Dienstsitz in Kiel, wird aber häufig zur Unterstützung der Kollegen in kleinen Polizeiposten auf dem Land eingesetzt. Ihm gefällt das nicht, aber er fügt sich den Anweisungen des Polizeirats, der ihn für einen seiner fähigsten Männer hält. Oft wortkarg und nachdenklich ermittelt er in Dorfstrukturen, die ihm fremd bleiben; voller Sympathie für die - oft einfachen - Menschen, die aber bei der Verfolgung und Lösung von Kapitalverbrechen ihre eindeutigen, unverrückbaren Grenzen hat.
Häufig arbeitet er mit Jessner zusammen, der noch am Anfang seiner Laufbahn steht. Die Prüfung auf der Polizeischule hat der zwar mit 1,7 bestanden (Finke mit 3,1), dem jungen Assistenten fehlt aber noch die praktische Erfahrung und so raufen sich die beiden zusammen, lernen sich im Laufe der Zeit gegenseitig schätzen und mögen sich wohl sogar ein wenig. Finke lässt Jessner gewähren, wenn der einen eigenen Weg versuchen will. Sein - im Einzelfall durchaus berechtigtes - hartes Urteil ("Anfänger!") behält er allerdings für sich.
Finke, der verheiratet ist und einen Sohn hat, zeichnet sich durch seine Menschenkenntnis aus, und ist sicher auch deshalb vom Diebstahlsdezernat zur Mordermittlung gewechselt. Ganz zurückhaltend, wenn auch bestimmt, nähert sich der Raucher den Menschen, die er zu befragen hat. Seine feinen, oft beißend ironischen Bemerkungen spart er sich für ein solches Gegenüber auf, das solche hintersinnigen Andeutungen auch verstehen kann. Er stellt niemanden bloß; voller Verständnis und beinahe liebevoll nimmt er die Kollegen in Schutz, die auf dem Land Dienst tun, in den verwandtschaftlichen Verhältnissen der Dorfgemeinschaft verstrickt und mit Ermittlungen im Zusammenhang eines Mordes hoffnungslos überfordert sind. (Text: Achim Neubauer)