Kriminaloberkommissar Eduard Holicek ist ein erfahrener Kriminalist. Schon viele Jahre arbeitet der Mitte der 1940er Jahre Geborene zusammen mit Jan Casstorff bei der Hamburger Mordkommission. Oft schickt ihn sein Chef zu Abklärungen los, vergibt Recherche- und Nachforschungsaufträge, deren Inhalt klar bestimmt ist. Nur selten versucht er zu widersprechen. Andererseits wagt er es so ziemlich als Einziger, sich Casstorff in den Weg zu stellen, wenn dessen Ungeduld in einen cholerischen Ausbruch mündet.
Holicek verlässt sich auf seinen Instinkt, vermag bei Ermittlungen auch von "Hirn auf Emotion" umzuschalten, um bei der Aufklärung voran zu kommen; darauf, dass Durchsuchungsbefehle vorliegen, wartet er nur selten.
"Eddi" - wie ihn Casstorff ruft - hat ein geradezu fotografisches Gedächtnis, einen ständig unaufgeräumten Schreibtisch und vor Terminen in der Pathologie drückt er sich. Der spezifische Geruch schlägt ihm immer noch auf den Magen.
Er lebt allein - vor zwanzig Jahren war er mal verlobt, aber aus der Heirat ist nichts geworden. Einen ziemlichen Schlag hat er bei Frauen. Eigentlich verwunderlich, denn auf sein Äußeres legt er kaum besonderen Wert und unterschiedliche Socken trägt er auch schon mal.
Existenzialistische Literatur hält der "FC St.Pauli" - Fan für "depressiven Scheiß", ins Museum geht er aber öfter mal und Kaffee aus dem Automaten trinkt der "Herr Holzischeck" literweise. (Text: Achim Neubauer)