Hauptkommissar Cenk Batu ist Verdeckter Ermittler beim Landeskriminalamt der Hamburger Polizei. Er wohnt allein im 19. Stock der Mundsburg-Türme, nur seine Fische ("Hallo Jungs!") teilen mit ihm den Blick über die Hansestadt. Mit seiner Nachbarin Anja hatte er sich schon manches Mal verabredet, die beiden sind nicht uninteressiert aneinander; aber bislang kam immer eine dienstliche Verpflichtung dazwischen, die ihn dann - jeweils für eine längere Zeit - aus dem Haus führte.
Batu ist einsam, sehnt sich nach Nähe und Geborgenheit, lässt diese Gefühle aber nicht an sich heran. Romantische Lieder mag er deshalb gar nicht; er hört lieber die raue Musik der Foo Fighters. Ihm ist durchaus schmerzlich bewusst, dass es für ihn - bei seiner beruflichen Aufgabe - für Beziehungen und eine feste Partnerschaft keinen Platz geben kann. Regelmäßig telefoniert er mit seinem 'Baba', der in der Türkei am Meer lebt. Die beiden spielen zusammen Fernschach. Oft erhält Batu einen neuen Zug per SMS; für ihn eine willkommene Gelegenheit dann zurückzurufen, um sich mit dem Vater, der inzwischen in Rente ist, zu besprechen und ihn besucht er auch, wenn ein mehrwöchiger oder sogar ‑monatiger Einsatz abgeschlossen ist.
Türkischer Abstammung ist der Kommissar, hat aber die deutsche Staatsbürgerschaft. Für ihn ist das eine so wenig von Bedeutung, wie das andere. Sein Türkisch ist erklärtermaßen schlecht und wenn ihn andere auf seine Wurzeln ansprechen, dann macht er sich eher lustig darüber, als sich damit auseinander zu setzen.
Der Linkshänder hat nicht viel Zeit; stets ist er unterwegs, angespannt und in Bewegung, ohne aber gehetzt zu wirken. Er hat Geduld, kann sich auf die Arbeit konzentrieren, findet sich in den unterschiedlichen Milieus, in denen er eingesetzt ist, gut zurecht, wirkt manchmal wie ein 'Chamäleon' mit seiner Fähigkeit, sich unauffällig anzupassen. Durchtrainiert ist der meist stilvoll gekleidete Ermittler, geht Auseinandersetzungen - auch verbaler Natur - nicht aus dem Weg.
Bei seinen Aufträgen hält ihm sein Chef, der VE-Führer Uwe Kohnau, den Rücken frei. Die beiden haben ein klar dienstlich bestimmtes Verhältnis, sind keine Freunde, pflegen aber ein ganz enges und vertrautes Miteinander. So ist es natürlich Kohnau der Batus Fische in Pflege nimmt, wenn der längere Zeit ortsabwesend ist (und spielt ihnen dann romantische Songs von Chris de Burgh vor).
Bei den Besprechungen, die sie ausschließlich konspirativ zusammenführen, nehmen die beiden kein Blatt vor den Mund. Kohnau hält Batus Emotionen aus, bleibt dabei ruhig und weiß um die Verantwortung, die er für den Mitdreißiger hat. Er ist eindeutig der Chef und Vorgesetzte, deckt als solcher auch rechtlich fragwürdige Alleingänge seines Ermittlers, wenn sich der sich in seine Aufgaben verbissen hat - und das tut der regelmäßig.
Denn in seiner Berufsauffassung folgt Batu ganz eindeutig einem Satz, dem ihm sein 'Baba' mitgegeben hat: "Scheißegal, was Du machst - gib' 100 Prozent!" (Text: Achim Neubauer)