Kriminalhauptkommissar a.D. Leo Felber ist etwa 70 Jahre alt und wohnt in Frankfurt-Fechenheim in der Mühlheimer Str. 24 allein in einer geräumigen Altbauwohnung. Als Zugehfrau hilft ihm seit drei Jahren die junge Lisa im Haushalt; sie kocht, säubert und kauft für ihn ein. In seinem Heim wirkt es ein wenig als sei die Zeit stehen geblieben; Möbel aus schwerer dunkler Eiche finden sich darin, Sessel, deren Lederbezug schon ein wenig speckig geworden ist; große hohe Bücherregale mit dicken Wälzern, Stehlampen und eine große Standuhr.
So dunkel diese Räume sind, so hell und freundlich wirkt dagegen die Küche, was aber auch daran liegen mag, dass sich hier viele Kinderbilder an den Wänden befinden, die sein etwa 5-jähriger Enkel Robert gemalt hat. Der ist bei ihm für einige Tage zu Besuch, wenn die Eltern im Ausland unterwegs sind. Leo Felber nimmt sich gerne Zeit für den Kleinen. Zusammen mit dem Terrier "Herr Schmidt", der ebenfalls beim Opa in Pension ist, gehen sie einkaufen und schlendern Hand in Hand durch die Main-Metropole. Bemerkenswert elegant kleidet sich Felber, immer trägt er einen Anzug, stets mit Schlips und Weste.
Vor über zehn Jahren schon ging Leo Felber in den Vorruhestand, weil er nicht verarbeiten konnte, dass er in vermeintlicher Notwehr einen Kleinkriminellen erschossen hatte. An "Zigarren-Leo" (das Rauchen hat er inzwischen aufgegeben) erinnern sich die älteren Kollegen aber immer noch und sein Name hat bei der Frankfurter Polizei einen guten Klang. (Text: Achim Neubauer)