Kriminalhauptkommissar Edgar Brinkmann klärt als Chef der Frankfurter Mordkommission höflich-ironisch Kapitalverbrechen am Main. Er wurde am 27. Mai 1936 geboren, ist allein lebend und das, was man sich gerne unter einem korrekten deutschen Beamten vorstellt. Zurückhaltend, aber zielgerichtet ermittelt er. Nur im Einzelfall ist er bereit, Dienstvorschriften zu ignorieren.
Gekleidet ist er stets mit einem 3-teiligen Anzug, den immer eine Fliege ziert, die er selbst bindet. Jeden Tag beginnt er mit einem neuen Querbinder. Der Sekretärin seines Chefs gegenüber, die meint, er sei der "bestangezogene Kriminalbeamte, der ihr je begegnet sei", behauptet der Kriminale, er besitze 25 Fliegen, von denen er allerdings eine ausschließlich privat trage - und ein frisch gebügeltes Stofftaschentuch hat er natürlich auch immer bei sich.
Seine Untersuchungen betreibt er zusammen mit Robert Weg(e)ner, der ihm als Assistent zur Seite steht, manchmal unterstützt ihn auch Alice Bothe. Beiden gibt er klar umrissene Aufträge, ist aber durchaus bereit Eigenmächtigkeiten der beiden zu tolerieren. Als Dienststellenleiter schützt er sie auch vor der Kritik seines Vorgesetzten Marbach, der ihn für einen seiner "besten Leute" hält. Brinkmann lenkt jederzeit die Ermittlungen, auch dann wenn Hauptmeister Weg(e)ner am Steuer des weißen Opel Omega sitzt, der als Dienstwagen bereit steht. Er lässt sich so gut wie gar nicht aus der Ruhe bringen ("Geduld ist meine Stärke"). Den Gebrauch der Dienstwaffe vermeidet er - soweit das geht -, ist allerdings treffsicherer Schütze.
Ein umfangreiches Privatleben hat der Kommissar nicht. Donnerstags geht er zu einem Schach-Club, eine Schwester hat er, aber die kann er "nicht ausstehen". Den Urlaub verbringt er einmal in Spanien, fährt regelmäßig einmal im Jahr nach Amrum, um auf der Nordseeinsel Wattwanderungen zu machen, bezeichnet aber auch die Ostsee als seine "Heimat", wo er hinfahre, um ausspannen zu können.
Oft hat er einen ganzen Stapel aktueller Frankfurter Tageszeitungen unter dem Arm und behauptet, dass seine Allgemeinbildung aus dem Lösen von Kreuzworträtseln resultiere. Die Sprengstoffzutat "Hexamethylentetramin" kennt er angeblich daher; wer aber "Fragonard" ist (ein Maler aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts) oder "Prospero" (eine Figur aus Shakespeares "Der Sturm"), das muss ihm allerdings Wegener soufflieren. Französisch kann der Hauptkommissar offenbar noch aus der Schulzeit.
Brinkmann versucht sich gesund zu ernähren, oft trinkt er Milch - immer mit Strohhalm - und die Fleischwurst in der Kantine ist ihm zu fett. Andererseits bestellt er sich schon mal 'Grüne Soße mit Ei', wenn er nicht gefrühstückt hat, und wo es am Main die beste Currywurst gibt, dass weiß der Ermittler natürlich auch. Chinesische Küche liegt ihm gar nicht und Äpfel isst er immer selbst geschält und in Stücke geschnitten. Für seinen Rücken müsste er eigentlich unbedingt was tun; sein Arzt rät ihm, Sport zu treiben. Als er im Büro als erste Maßnahme einen Gymnastik-Sitzball bekommt, da mag Brinkmann den aber nicht benutzen.
Unaufgeregt geht er seinen dienstlichen Aufgaben nach: "Wie's kommt wird's genommen." (Text: Achim Neubauer)